Zu einer Sprache von...
zu einer sprache von wegen
entrollende Farnwedel vor inwendigem Sehen
in mitten der Geruch von Waldestiefe
Hautschluchten voll Furchen
zwischen Blättern der gelbflattrige Flügelschlag
der Libellenschultern
das Schwingen viele tausend Poren fein
der Hall von Tieren hier und jetzt
von weit her
und den Larven aus modriger Erdenseen
die Tiefe – unter unsren Füssen
die wir nicht sehen
und das Gesicht selbst unkenntlich
sich über den Horizont schiebt
noch keine Gefahr
kein Schweigen
in Windesatem verharrend
vage im Schein des Tages
bizarre Wirklichkeit
glühwürmchensurren zu Johannis
ein Bild in Zerfall begriffen
Über dem Wasser
die Auflösung flüchtet der Utopie
was vorher überwunden
noch verwoben werden muss
gleich Terra incognita bewohnen
soll Widerstand des Echos vibrieren
brauchen wir nicht zuerst
stehen bleiben – innehalten
in der Bewegung
doch früher - auch vielleicht einmal
in Phasen der Angleichung
vielleicht – dennoch
hier und dort – gewachsene Zeit
© gabriella disler, basel/buch 20190721