HOW LONG IS ...
“... Deine Arbeit ist eine aufregende Gratwanderung geworden zwischen verschiedenen Begrifflichkeiten: 1. Du machst mit Sprache ein Bild, oder Du machst aus Sprache, aus Text ein Bild. 2. Dazu verwendest Du verschiedene Masseinheiten zugleich, das Längenmass wie in long und das Zeitmass ebenfalls wie in long und in now, welche sich gegenseitig austricksen oder anheizen, je nachdem wie wir uns in diesem sowohl realen als auch virtuellen Raum bewegen. 3. Dies ergibt zumindest drei verschiedene Ebenen, nämlich eine sprachliche-inhaltliche Ebene, eine sprachliche-bildnerische oder bildgebende Ebene und eine bildnerische-inhaltliche Ebene. Dazu kommt die Verschränkung von Vertikalen und Horizontalen.
Und Du lässt uns im Unklaren ob wir das fehlende Fragezeichen am Ende des als Frage zu verstehenden Satzes für uns selbst ergänzen sollen, das kann man natürlich auch als thematische Klammer verstehen - Du lässt uns die Option uns selbst als Konsumenten Deiner Arbeit in Frage zu stellen, das alles ist aufregend und bedeutet für uns als Konsumenten eine grosse Auswahl an möglichen Einstiegsszenarien.
Du sagst, dass sich ein Gedanke nicht in einer geraden Linie entfaltet. Umso mehr, sage ich, wenn der Gedanke eigentlich aus der Bewegung kommt, denn Deine Arbeit begleitet uns beim Passieren, beim Hin und Zurück.
Bazon Brock hat dafür 1980, anlässlich der Skulpturenausstellung im Wenkenpark, Riehen einen neuen Begriff geprägt: im Gehen verstehen.
Wer mehr will, kann und soll sich, [ - ] im Artist Book 'Listen to your eyes' 2017 vertiefen.
anlässlich der Vernissage und des geführten Gedankenaustausches mit Gabriella Disler, Basel
Matthias Aeberli, Basel 2019